Deutsche Apotheker Zeitung 44, 2005

S.24/26, hier auszugsweise wiedergegeben

"Wirkung ohne Molekül"

Unter der Überschrift "Die Wunderforscher" berichtet die Zeitschrift "Laborjournal" in ihrer Oktober-Ausgabe über eine bereits 2003 in Leipzig durchgeführte Arbeit, die einen Beitrag zum Wirkungsnachweis der Homöopathie leisten wollte. Die Arbeit wurde seinerzeit mit dem "Hans Heinrich Reckeweg-Preis" ausgezeichnet. Der Grund für den Bericht im Laborjournal: Unabhängige Experten stellten methodische Fehler in dieser Arbeit fest und brachten Anfang des Jahres den Vorgang beim Dekan der Universität Leipzig vor. Die Autoren der Arbeit räumen nun Fehler bei der Versuchsdurchführung und Auswertung ein.

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Drei emeritierte Professoren kamen nach dem Studium dieser Arbeit zu der Auffassung, dass es sich um eine Falschmitteilung handelt. Sie erheben unter anderem die Einwände, dass die angeblich untersuchten homöopathischen Lösungen sich aus prinzipiellen Gründen gar nicht herstellen lassen. Weiterhin wird eingewendet, dass die veröffentlichten Forschungsergebnisse nicht auf objektiven Messergebnissen beruhen, sondern auf psychologisch und methodisch bedingten Messfehlern. Auch seien die Versuchsdaten durch Selektion an das erwartete Ergebnis angepasst worden.

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Arbeit zurückgezogen

Mittlerweile haben die Autoren der Arbeit - nach einer Denkpause - Fehler bei der Versuchsdurchführung und Auswertung eingestanden. Insbesondere fehlten notwendige Kontrollversuche und nicht alle Daten wurden in die statistische Auswertung einbezogen. Die Mitteilung in der Zeitschrift Biologische Medizin wurde zurückgezogen, der Preis zurückgegeben. Damit muß ein weiterer Versuch, die Wirkung von homöopathischen Verdünnungen in vitro nachzuweisen, ad acta gelegt werden.


Damit sind die von uns seit Dezember 2003 gegen die Arbeit von K. Nieber und W. Süß erhobenen Vorwürfe in vollem Umfang bestätigt.


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